Kapitel 2.17
Offene Verwaltungsdaten
Das Projekt
Open Data in Verwaltungen ist ein Kernthema der OKF. Mit diesem Projekt möchten wir Initiativen zur Datenbereitstellung von Behörden zivilgesellschaftlich begleiten und voranbringen. Im Zusammenspiel mit unserer Community wollen wir Knowhow, Gelingensbedingungen und Umsetzungsstrategien bündeln und verfügbar machen. Gleichzeitig setzen wir uns für bessere gesetzliche Rahmenbedingungen für Open Data ein. Neben der nach außen wirkenden Nachvollziehbarkeit staatlichen Handelns steht der Mehrwert offener Daten für interne Verwaltungsabläufe im Zentrum.
Was ist 2023 passiert?
Ressourcen
Laufzeit
Das Projekt läuft seit Oktober 2022.
Budget:
2023
Einnahmen: 121.575 €
Ausgaben: 121.575 €
davon Personalausgaben: 81.497 €
davon Sachausgaben: 40.078 €
2022
Einnahmen: 18.751 €
Ausgaben: 18.751 €
davon Personalausgaben: 16.139 €
davon Sachausgaben: 2.612 €
Personal
Projektkoordination: Dénes Jäger | Projektmanagement: Christina Willems | Policy-Unterstützung: Henriette Litta
Förderung
Stiftung Mercator
Inhaltliche Schwerpunkte
Im Jahr 2023 wurde die Konsolidierung des Projekts vorangetrieben. In erster Linie hieß es, die Fühler auszustrecken und sich in Fachforen und Barcamps mit Akteur:innen aus dem Open-Data-Spektrum zu vernetzen.
Um Projektfortschritte festzuhalten und Wissen zugänglich zu machen, wurde im Juni 2023 auf der re:publica der ➠Open Data Knowledge Hub ins Leben gerufen. Auf der Seite wird auf zahlreiche gute Materialien zum Thema verwiesen, ausführliche Interviews mit Menschen aus der Bubble bereitgestellt und Erfahrungen aus der Community illustriert. Mit dem Voranschreiten des Projekts wird der Bestand des Knowledge Hubs weiterwachsen und regelmäßig aktualisiert. Teil des Knowledge Hubs sind Use Cases von erfolgversprechenden Projekten aus dem Open-Data-Spektrum, deren Gelingensbedingungen festgehalten werden. Ziel ist es, funktionierende Systeme nachnutzbar zu machen und mögliche Fallstricke und Hürden zu dokumentieren. In einem ersten Use Case wird seit Anfang 2023 ein Projekt aus der Berliner Senatsverwaltung für Finanzen begleitet, bei dem es um die Veröffentlichung von Haushaltsdaten als Linked-Open-Data geht. Nach Gesprächen mit der Open-Data-Leitstelle Schleswig-Holstein konnte ein weiterer Projektpartner gewonnen werden, so dass die beiden Bundesländer gemeinsam an einer Ontologie und damit Verlinkbarkeit zwischen Haushaltsdaten auf Landesebene arbeiten.
Das Projekt wurde auch als Maßnahme zum ➠4. Nationalen Aktionsplan Open Government Partnership der Bundesregierung eingereicht, bei dem die OKF als zivilgesellschaftliche Partnerorganisation von der Berliner Senatsverwaltung für Finanzen und der Staatskanzlei des Landes Schleswig-Holstein fungiert.
Um möglichst viele Perspektiven und Erfahrungen zu dem Thema Linked-Open-Data in das Vorhaben einzubeziehen, haben wir im Oktober ein ➠Barcamp organisiert. Menschen aus Verwaltung, Wissenschaft und Community konnten sich austauschen und für die Projektpartner:innen wurde mit dem erstmaligen Treffen in personam der Grundstein für die kommende Zusammenarbeit gelegt. Im Nachgang des Barcamps wurde ein ➠offener Kommunikationskanal geschaffen, um eine anhaltende Vernetzung und Beteiligung auch über das Projekt hinaus zu ermöglichen.
Ausblick
Im Jahr 2024 geht das Haushaltsdatenprojekt in die Umsetzung. Es ist geplant, neben den Projektpartner:innen auch frühzeitig andere Linked-Data-Enthusiast:innen mit einzubeziehen und die aktuellen Fortschritte via Open Data Knowledge Hub und Austauschplattform zu teilen. Die Learnings darüber, wie man endlich „ins Tun kommt“ aufzuarbeiten und zu dokumentieren, ist dabei die Hauptaufgabe der OKF in dieser Projektphase.
Ein weiterer großer Baustein für das Jahr 2024 ist die Veröffentlichung eines Open-Data-Rankings. Angelehnt an das ➠Transparenzranking von FragDenStaat werden die gesetzlichen Rahmenbedingungen und tatsächlichen Aktivitäten der Bundesländer im Bereich Open Data verglichen. Rankings können natürlich der komplexen Realität nie gerecht werden, aber wir möchten uns zumindest dem von außen beobachtbaren Status Quo annähern und eine erste Diskussionsgrundlage erstellen, auf der man in den nächsten Jahren aufbauen kann. Zudem kann die Website allen interessierten Menschen aus den jeweiligen Bundesländern als Anlaufstelle dienen — alle Gesetze, mit relevanten Paragraphen, Portalen, Strategien und dem aktuellen Datenbestand bei GovData (via SPARQL-Presets für alle Länder und Kategorien) werden dort direkt verlinkt und an einem Ort einsehbar sein.